An allen drei Tage der Hochschultagung zeigten sich die Komplexität, die Chancen aber auch die Grenzen von Partizipation. So wurde zwar festgestellt, dass Partizipation auf vielen Ebenen Potenzial hat, der Erfolg jedoch gleichermaßen von der Ausgestaltung, den Möglichkeiten und dem eigenen Engagement abhängt. Die Teilnehmenden belebten durch ihre eigenen Erfahrungen aus Deutschland und ihren Herkunftsländern die Tagung und so referierte beispielweise Anas Alhakim über seine Tätigkeit bei Handicap International, einer Organisation, die sich für die Selbstvertretung und das Empowerment von Menschen mit Behinderung einsetzt. Bei einer Stadtführung durch die Kölner Keupstraße lernten die Teilnehmenden Köln durch Menschen kennen, die in der Stadtgesellschaft aktiv sind. Die Initiative „Keupstraße ist Überall“ und „Herkesin Meydanı — Platz für alle“ gründeten sich nach dem Bombenanschlag 2004 durch den NSU und setzen sich seitdem für Mitbestimmung und Partizipation ein. Zu ihren Erfolgen gehört die Errichtung eines Mahnmals für die Opfer des Attentats, eine vielfältige Aufarbeitung des NSU und die positivere Wahrnehmung der Keupstraße in den Medien. Bei einer anschließenden Lesung durch den Rapper Kutlu Yurtseven zeigte dieser, dass es auch kreative Methoden der Partizipation gibt. Kutlu Yurtseven ist Teil der „Microphone Mafia“, die sich durch Lesungen und Konzerte im Bildungsbereich gegen Rassismus engagiert und bis zu ihrem Tod mit der Holocaustüberlebenden Esther Bejarano Veranstaltungen durchgeführt hat.
Das Programm wurde durch einen weiteren Vortrag eines BEST, Mohammed Al Hussein, zum Thema Ethnozentrismus abgerundet. Mit Blick auf das kommende Jahr wurden inhaltliche Themen und Schwerpunkte erarbeitet, sodass diese nun gemeinsam umgesetzt werden können.
Wir danken allen Beteiligten für eine sehr gelungene Hochschultagung!
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