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Treffen mit Bürgermeister Sascha Solbach in Bedburg

Am 6. Juni 2025 trafen Dr. Lothar Theodor Lemper, Geschäftsführender Vorsitzender der OBS, und Jörg Frank, Stellvertretender Projektleiter des Projekts „Qualifizierungsagenten im Rheinischen Revier – Chancen durch Bildung auf der Spur“, Bürgermeister Sascha Solbach im Rathaus der Stadt Bedburg. Ziele, bisherige Erfahrungen sowie zentrale Herausforderungen des Projekts wurden ausführlich erläutert. Herr Solbach zeigte sich sehr interessiert an einer Zusammenarbeit. In Bedburg findet durch die Beendigung des Bergbaus ein erheblicher Strukturwandel statt.

Bürgermeister Solbach betonte, dass sich der Strukturwandel in Bedburg und im gesamten Revier noch in einer frühen Phase befinde. Viele Unternehmen und Beschäftigte erkennen die weitreichenden Veränderungen für ihre Geschäftsmodelle und beruflichen Perspektiven bisher kaum – das Tagesgeschäft steht nach wie vor im Vordergrund. Gleichwohl sieht Solbach einen erheblichen Bedarf an beruflicher Anpassungsqualifizierung. OBS-Projekte wie „Chancen durch Bildung“ könnten daher einen wichtigen Beitrag leisten, um den Wandel aktiv zu gestalten.

Die Ausgangslage in Bedburg ist eng mit dem Strukturwandel im Rheinischen Revier verknüpft. Die Stadt ist seit Jahrzehnten stark von der Braunkohleförderung und der Energieerzeugung geprägt. Etwa ein Drittel der lokalen Arbeitsplätze – rund 3.000 Beschäftigte – hängt direkt oder indirekt mit der Braunkohlewirtschaft zusammen. Dabei handelt es sich nicht nur um Tätigkeiten im Tagebau oder in Kraftwerken, sondern auch um viele Stellen bei Zulieferern und Dienstleistern. Laut einer Analyse aus dem Jahr 2021 stehen über 350 Unternehmen in Bedburg in geschäftlicher Beziehung zu RWE. Fast 70 Prozent dieser Betriebe sind in den Bereichen Ingenieurleistungen, Personaldienstleistungen und Bauwesen tätig. Ein relevanter Teil der dort Beschäftigten verfügt nicht über ausreichende Qualifikationen für die Anforderungen des Arbeitsmarkts im Zuge des Strukturwandels.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs stellte Bürgermeister Solbach einige bereits angestoßene Strukturwandel-Projekte der Stadt Bedburg vor. So investiert die Stadt seit 2014 in Windenergie und ist zu 49 Prozent an lokalen Windparks beteiligt. Zudem entsteht eine Agri-Photovoltaik-Demonstrationsanlage auf Bedburger Stadtgebiet in Kooperation mit RWE und gefördert durch das Land NRW. Ein weiteres Großprojekt ist der Bau von 141.000 Solarmodulen im Bereich des ehemaligen Tagebaus entlang der Autobahn A 44n. Ab 2026 ist außerdem die Produktion von grünem Wasserstoff geplant.

Ein weiterer wichtiger Entwicklungsschritt ist die geplante Ansiedlung von zwei Großrechenzentren von Microsoft, die aufgrund der Kreuzung bedeutender überregionaler Datentrassen in Bedburg entstehen sollen.

Bürgermeister Solbach zeigte sich gegenüber dem Projekt „Qualifizierungsagenten im Rheinischen Revier – Chancen durch Bildung auf der Spur“ sehr aufgeschlossen und bewertete es als sinnvolle und unterstützenswerte Initiative auch für Bedburg. Als nächster Schritt wurde vereinbart, ein Gespräch mit der städtischen Wirtschaftsförderung zu organisieren. Dort soll gemeinsam geklärt werden, welche vom Strukturwandel betroffenen Unternehmen gezielt angesprochen werden können, um die Projektziele zu vermitteln und geeignete Formate für eine Zusammenarbeit zu entwickeln.


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