Beispiele unserer Arbeit

„(1) Der Verein verfolgt mit seinen Programmen das Ziel, die internationale Zusammenarbeit
– insbesondere die europäische – zur Überwindung weltanschaulicher Konflikte, sozialer
Barrieren und Bildungsbenachteiligungen zu unterstützen. Er will dazu beitragen, dass
der von ihm geförderte Personenkreis später Verantwortung in Staat und Gesellschaft
übernimmt.

(2) Der Verein fördert im In- und Ausland insbesondere Maßnahmen der politischen und
interkulturellen Bildung, der Jugend- und Sozialarbeit, der Erwachsenenbildung sowie
der schulischen, außerschulischen und beruflichen Qualifizierung.
Maßnahmen in dem genannten Sinn sind vor allem die Durchführung von Seminaren,
Tagungen, Austausch- und Begegnungsprogrammen, Studienreisen sowie die
Herausgabe von Publikationen über Fragen zu Migration und Integration, über
Probleme der Entwicklungsländer und über europäische und außereuropäische
Bildungs- und Sozialfragen.“

 

§ 2 unserer Satzung umschreibt den Rahmen, in dem sich unsere Arbeit bewegt mit dem Ziel, die Teilhabe in Beruf und Gesellschaft zu fördern und zum Abbau von Diskriminierung und Ausgrenzung beizutragen. Das begründet unsere berufsbildenden Maßnahmen in Deutschland, aber auch in Afrika und Palästina, die Unterstützung der Verbandsarbeit deutscher Minderheiten und die Förderung des Jugendaustauschs in Osteuropa. Die enge Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen ist unerlässlich für den gemeinsamen Erfolg. Unsere Maßnahmen und Angebote erstrecken sich auf vier Themenfelder: akademische bzw. berufliche Qualifizierung, gesellschaftliches Miteinander und Diskurs über Migration.

Hauptfeld der akademischen Qualifizierung ist das Förderprogramm Garantiefonds Hochschule mit dem wir im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend junge, bleibeberechtigte Migrantinnen und Migranten unterstützen, die sich auf ein Studium in Deutschland vorbereiten und das 30. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Dabei arbeiten wir eng mit der Bildungsberatung Garantiefonds Hochschule der Jugendmigrationsdienste (jmd) zusammen, die die Berechtigung und Eignung für eine Förderung prüft.

Mit unserem Seminarprogramm bieten wir Orientierung und Information für den Einstieg in Studium und Arbeitswelt. Ergänzend hierzu bieten in unserem Hochschulprogramm mehrsprachige Betreuerstudierende Orientierungshilfen und Veranstaltungen an, die den Einstieg in ein Studium erleichtern.

In dieses Themenfeld gehörten auch die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Akademikerprogramme mit dem Ziel, beim Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt zu unterstützen. Es richtet sich an Akademikerinnen und Akademiker ab 30, die in ihrem Herkunftsland bereits einen Abschluss erworben haben. Eine Fortsetzung fanden diese Programme in den IQ-Landesnetzwerken, in denen wir mit Anerkennungs- und Qualifizierungs-Projekten vertreten waren.

In den Bereich der beruflichen Qualifizierung gehört das sehr erfolgreiche Projekt Gemeinsam in die Ausbildung, mit dem wir im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums junge Menschen mit Fluchterfahrung und einheimische Jugendliche gemeinsam auf eine Ausbildung im Handwerk vorbereitet haben. Wir haben ein Konzept erprobt, das das langwierige Nacheinander von Sprachkursen, Integrationsangeboten und Berufsqualifizierung bei unterschiedlichen Trägern auflöst zugunsten eines produktiven Nebeneinanders dieser Maßnahmen. Dies erfolgte unter einem Dach und mit einem festen Ansprechpartner bei den beteiligten Bildungszentren des Handwerks. Wartezeiten und Reibungsverluste entfielen, die kontinuierliche Begleitung und Ansprache der Jugendlichen förderten das Durchhaltevermögen der Teilnehmenden.

Unser Projekt teenwork war ein gelungenes Beispiel für eine Kooperation mit der Wirtschaft: Die Unternehmen stellten Praktikums- und Ausbildungsplätze für arbeitslose Jugendliche bereit, die OBS führte die Auswahlverfahren für interessierte Bewerberinnen und Bewerber durch – unterstützt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Die KAUSA-Servicestelle Bonn/Rhein-Sieg warb für die Ausbildungsbeteiligung von Unternehmern mit Migrationserfahrung.

Im Rahmen des Projektes Deutsch-Marokkanische Ausbildungspartnerschaften zur Berufsorientierung von Jugendlichen in Marokko konzipierten wir in Kooperation mit deutschen und marokkanischen Berufsbildungseinrichtungen ein System der Berufsorientierung und des Übergangsmanagements Schule-Ausbildung: 360 Jugendliche wurden bis zu sechs Monate auf verschiedene Ausbildungsberufe in den Bereichen Erneuerbare Energien, Baugewerbe und Tourismus vorbereitet. Gefördert wurde das Projekt von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Unser aktuelles „Partner-Afrika-Projekt“ ist der Nachfolger und trägt ebenfalls dazu bei, dass Jugendliche in Marokko in den Bereichen Baugewerbe und Gastronomie ausgebildet werden.

Unser neuestes Projekt Auf der Spur: Chancen durch Bildung – Qualifizierungsagenten im Rheinischen Revier richtet es sich an gering qualifizierte Beschäftigte und junge Menschen mit Migrationshintergrund, denen durch den Strukturwandel, unter anderem den Kohleausstieg im Rheinischen Revier, ein Verlust des Arbeitsplatzes droht. An sechs Standorten beraten mobile Teams in neun Sprachen über Förder- und Unterstützungsangebote. Ziel ist die Vermittlung passgenauer Weiterbildungsmaßnahmen in Abstimmung mit lokalen Unternehmen, Kommunen, Migrantenorganisationen, Gewerkschaften und Bildungsträgern.

Mit verschiedenen Projekten wurden die Teilhabechancen von Menschen mit Migrationserfahrung am Übergang Schule-Beruf gefördert:

Gemeinsam mit dem Zentrum für Türkeistudien, Amaro Drom e.V. und Phoenix-Köln e.V. gelang mit dem Projekt Migovita der Aufbau einer berufsbezogenen Jugendarbeit mit attraktiven Bildungs- und Mitwirkungsangeboten in mehr als 10 Städten in 6 Bundesländern. Es wurden präventive Maßnahmen gegen jede Form der Diskriminierung und Ausgrenzung am Übergang Schule-Beruf geschaffen.

Mit Junge Roma aktiv wurden Multiplikatoren in Roma-Jugendorganisationen gestärkt, sich als Akteure und örtliche Netzwerkpartner am Übergang Schule-Beruf zu etablieren. Zudem wurden Aktivitäten zur Überwindung von Vorurteilen, Ressentiments und Diskriminierung durchgeführt, um das gesellschaftliche Umfeld für die Lage junger Roma zu sensibilisieren.

Um Eltern in ihrer Kompetenz als erste Ansprechpartner für die Bildung ihrer Kinder zu fördern, haben wir gemeinsam mit Migrantenverbänden das Projekt „Bildungs-Brücken: Aufstieg!“ – gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – umgesetzt: Wir erreichten über Elternforen mehr als 7.000 Eltern mit Arabisch, Russisch oder Türkisch als Herkunftssprache.

Im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben! haben wir in Bonn und Dinslaken Projekte zur Radikalisierungsprävention durch Jugendarbeit durchgeführt. Ein drittes Projekt erprobte Mitbestimmungsmöglichkeiten von Geflüchteten in Gemeinschaftsunterkünften und fand bundesweite Beachtung.

Nach einigen gemeinsamen Projekten mit Moscheevereinen hatte das Pilotvorhaben Förderung Islamischer Teilhabe zum Ziel, Moscheen als Akteure der Integration durch Qualifizierungs- und Fortbildungsmaßnahmen zu professionalisieren und zu stärken und sie insgesamt als aktive Partner für den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf kommunaler Ebene zu gewinnen. Übergeordnetes Ziel war die Stärkung und Sichtbarmachung der Moscheegemeinden als Brücke zwischen islamischer Glaubensgemeinschaft und Kommune. Das Projekt wurde in fünf Bundesländern durchgeführt – gefördert durch das Bundesinnenministerium und koordiniert durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.

Weitere Informationen:

Projektarchiv

Forum Migration

Schriftenreihe

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