Mit dem Ziel, ihr freiwilliges Engagement auszubauen und politische Zusammenhänge besser zu verstehen, verbrachten elf junge Ehrenamtler mit Migrationsgeschichte im OBS-Qualifizierungsprogramms JUMPin.NRW das Wochenende vom 5. bis 7. Juli 2018 in Berlin.
Sie besuchten den Bundestag, den Bundesrat sowie das Berliner Abgeordnetenhaus, wo sie umfangreiche Einblicke in die Organisation und die Abläufe des politischen Alltagsgeschehens sowie Prozesse der demokratischen Entscheidungsfindung erhielten. Die beiden Abgeordneten Lars Düsterhöft (SPD) und Adrian Grasse (CDU) stellten sich den Fragen der Teilnehmenden und schilderten ihre Tätigkeiten in den Ausschüssen und Parteien. Patrick Krüger, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Leiter des Abgeordnetenbüros von Dagmar Ziegler, MdB und Stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Otto Benecke Stiftung e.V., informierte über die Arbeit im Bundestag und sein eigenes politisches Ehrenamt. Für einige Teilnehmende war dies eine Anregung, sich zukünftig auch in der Kommunalpolitik zu engagieren.
Außerdem besuchte die Gruppe drei ehrenamtlich arbeitende Organisationen. In der Freiwilligenagentur Charlottenburg-Wilmersdorf erläuterte die langjährige Mitarbeiterin Heidemarie Hansen den JUMPin.NRW-Teilnehmern die Arbeitsweise und Struktur der Einrichtung und zeigte auf, wie Ehrenamtler und Institutionen über die Freiwilligenagentur zusammenfinden.
Die Initiative Yadan Biad (arab. Hand in Hand) wurde von Matthias Rischau ins Leben gerufen und vermittelt Bürgerinnen und Bürger als Paten an Geflüchtete, die ihnen im Alltag zur Seite stehen und so den Integrationsprozess aktiv fördern. Er unterstützt weiterhin den Aufbau einer neuen Containerunterkunft für Geflüchtete in Wilmersdorf. Kurz vor dem Einzug der ersten Bewohner fand dort das Gespräch mit den Teilnehmenden von JUMPin.NRW statt, das alle in ihrem eigenen Ehrenamt motiviert und bestärkt hat.
Die letzte Station war im Westend die „Ulme 35“. Hier entsteht ein familiäres Umfeld für alte und neue Nachbarn, das geflüchtete Menschen dazu anregt, selbst aktiv zu werden. Interreligiöser und interkultureller Dialog, Kunst und Kultur sollen in entspannter Atmosphäre zu neuem Denken anregen. Amei von Hülsen-Poensgen informierte über die zahlreichen Aktivitäten des Zentrums, wie z.B. Sprachcafés, Kunstkurse, Informations- und kulturelle Veranstaltungen.
Ergänzend zu dem Programm lernten die Teilnehmer die Hauptstadt unter dem Themenschwerpunkt „Deutsche Geschichte und Politik“ auf mehreren geführten Rundgängen kennen, die unter anderem den Ausstellungskomplex „Topographie des Terrors“ und Schloss Charlottenburg umfassten. Das Wochenende in Berlin beeindruckte alle Teilnehmenden und stärkte die Motivation für das weitere eigene Engagement und Politikverständnis nachhaltig.
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