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Muslimisches und alevitisches Engagement in der Kommune - FIT-Fachtagung bot viel Raum für Erfahrungsaustausch

Die Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher alevitischer und muslimischer Gemeinden nutzten auf der Fachtagung "Muslimisches und alevitisches Engagement in der Kommune – Möglichkeiten und Grenzen des Ehrenamts" die Gelegenheit, sich über bewährte Praktiken, Möglichkeiten und Hindernisse ihrer Arbeit auszutauschen und wertvolle Erfahrungen zu teilen.

Der Geschäftsführende Vorsitzende der OBS, Dr. Lothar Theodor Lemper begrüßte am Montag, den 25. September, circa 50 Teilnehmende im CJD Tagungs- und Gästehaus Bonn – darunter viele Vertreterinnen und Vertreter von Kommunen sowie muslimischen und alevitischen Gemeinden. In seiner Eröffnungsrede betonte er die langjährige Tradition der OBS in der intensiven Zusammenarbeit mit muslimischen Migrantenorganisationen.

Nach einer kurzen Projekteinführung von FIT-Projektleiter Benjamin Katabaro, der krankheitsbedingt per Video zugeschaltet war, und Feza Inan (OBS-Referatsleitung), folgten Impulsvorträge von Samy Charchira, Dozent am Institut für Islamische Theologie, Universität Osnabrück, Nilgün Filiz, stellv. Geschäftsführerin des Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen e.V. und Leiterin des Muslimischen Familienbildungswerks sowie der Kita Aman und Samee Ullah, Referatsleitung „Flucht und Migration“ bei An-Nusrat e.V. Bundesverband.

Am Nachmittag hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, ihre Erfahrungen und Fragen in drei Workshops mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung zu reflektieren:
Die „Vernetzung in der Kommune“ stellt eine der zentralen Aufgaben des Projektes FIT dar. So soll die Handlungsfähigkeit der gemeinsam agierenden Gemeinden gestärkt werden. Außerdem wird der Austausch mit politischen Akteuren gefestigt, da klar zu identifizierende Ansprechpartner in der muslimischen Community in Erscheinung treten.
Als „Pfeiler der Gemeinde“ bezeichneten die Teilnehmenden des Workshops „Gemeindenahe Frauenarbeit“ die weiblichen Gemeindemitglieder, deren Engagement nicht bloß Rückgrat vieler Gemeindeaktivitäten ist – insbesondere der karitativen – sondern auch wesentlich zum Empowerment muslimischer Frauen und Mädchen beiträgt.
„Qualifizierung des Ehrenamts und Organisationsentwicklung in muslimischen Gemeinden“ lautete das Thema des dritten Workshops. Diese bildeten den Kern der Projektaktivitäten, erstreckten sich über ein breit gefächertes Themenspektrum und boten zugleich Anlass, sich zu einigen ausgewählten inhaltlichen Schwerpunkten zu verständigen. Dabei wurde in der Diskussion der Teilnehmenden bspw. der Aspekt betont, dass (etwa im Kontext der Jugendarbeit) in vielen Gemeindevorständen noch ein Bewusstsein dafür gestärkt werden müsse, Verantwortung an jüngere Ehrenamtliche abzutreten, um diese aktiver in die Gemeindearbeit einzubinden.

Im Rahmen einer abschließenden Podiumsdiskussion reflektieren Rochsana Soraya-Saber, BAMF, Geschäftsstelle Deutsche Islam Konferenz, Rasim Akkaya, Rechtsanwalt und aktiver Mittler zwischen muslimischer Community und öffentlicher Verwaltung, Nilgün Filiz, stellv. Geschäftsführerin des Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen e.V. und Leiterin des Muslimischen Familienbildungswerks und Adeel Shad vom Wohlfahrtsverband An-Nusrat e.V. die Projektergebnisse von FIT und die Impulse der Deutschen Islam Konferenz.
Der durch das Projekt geförderte Austausch zwischen den Gemeinden auf lokaler Ebene wurde von allen Diskussionsteilnehmenden als besonders gewinnbringend beschrieben. An vielen Stellen konnten so Synergieeffekte erzeugt werden – beispielsweise im Bereich der ehrenamtlichen Frauenarbeit oder der Jugendarbeit. Auch die Vernetzung zwischen den Gemeinden und den Kommunen war sehr erfolgreich. Die Gemeinden konnten sich durch den Austausch mit der Arbeitsweise ihrer Kommune vertraut machen und Vertrauen aufbauen.
Die Gemeinden wünschen sich, dass ihr Engagement als professionelle soziale Arbeit anerkannt wird und perspektivisch auch von einer Regelfinanzierung profitiert.
Abschließend dankte Rochsana Soraya-Saber im Namen des BAMF und der Deutschen Islam Konferenz allen Partnergemeinden, Kommunen und Multiplikatoren für die aktive Teilnahme am Projekt FIT, das Ende 2023 abgeschlossen wird.

Das Projekt FIT - Förderung Islamischer Teilhabe wird durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat gefördert. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) übernimmt die Aufgabe der Koordination des Förderansatzes „Moscheen für Integration – Öffnung, Vernetzung, Kooperation“. Dieser ist Bestandteil des integrationspolitischen Schwerpunkts im Rahmen der Deutschen Islam Konferenz.

Weitere Informationen zur Deutschen Islam Konferenz und zum Förderansatz „Moscheen für Integration“ finden Sie auf www.deutsche-islam-konferenz.de und weitere Informationen zum Projekt FIT zeitnah auch auf einer eigenständigen Projekt-Webseite.

Der Förderansatzes „Moscheen für Integration – Öffnung, Vernetzung, Kooperation“ umfasst neben der OBS noch drei weitere Träger: Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung, das Goethe-Institut und den Paritätischen Gesamtverband.

 


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